In der inklusiven Kita im Lebenshilfehaus in Karlsruhe begleitet seit April 2023 der Roboter "NAO" die Kinder in ihrem Alltag. Der Einsatz ist Teil des "Reallabors Robotische KI" des KIT, das Künstliche Intelligenz und Robotik für alle Menschen erfahrbar, erlebbar und diskutierbar macht. NAO erzählt, singt und tanzt mit den Kindern und leistet damit einen wertvollen Beitrag zum frühkindlichen Erwerb von Medienkompetenz. Der Roboter für den Einsatz in der Kita wurde von der Helga und Wolfgang Gaul-Stiftung finanziert.
Unter Teilnahme von Prof. Dr. Thomas Hirth, Vizepräsident für Transfer und Internationales des KIT, sowie Prof. Dr. Tamim Asfour, Leiter des Instituts für Anthropomatik und Robotik (IAR) des KIT, erfolgte am 07. Juni 2023 die offizielle Übergabe des Roboters an die Kita.
Forschende und Erziehende gaben einen Einblick in KI- und Robotikforschung des KIT sowie die Chancen des Einsatzes von Robotik in der frühkindlichen Pädagogik. "Mit vielfältigen Experimenten, wie hier zur spielerischen Sprach- und Bewegungsförderung in der Kita, aber auch in Schulen, Museen, Bibliotheken und Krankenhäusern, schlagen wir eine Brücke zwischen der KI- und Robotikforschung am KIT und öffentlichen Einrichtungen, sodass die Menschen sie unmittelbar erleben können", erklärt Tamim Asfour.
Die 58 cm kleine Maschine ist Teil eines Projektes am IAR, das künstliche Intelligenz und Robotik im Alltag erforscht. Begleitet wird das Projekt von einem Team rund um Prof. Asfour, das sich seit der Ankunft des Roboters regelmäßig mit den Kita-Fachkräften austauscht. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler programmieren dann nach Bedarf benötigte Funktionen. Etwas zwei bis drei Mal pro Woche kommt NAO in einer Kita-Gruppe zum Einsatz, zum Beispiel für gemeinsame Morgenlieder. "Er motiviert unglaublich und weckt auch einfach das Interesse und die Neugier", so die Kita-Leiterin Christina Speck. Außerdem reagierten vor allem autistische Kinder gut auf die Maschine.
Auch Michael Auen, Erster Vorstand der Lebenshilfe, berichtet von den Vorteilen des Einsatzes des Roboters: "Digitale Technologien und Robotik unterstützen die Anliegen von Inklusion – die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in den Bereichen Kommunikation, berufliche Teilhabe, selbstbestimmtes Wohnen und inklusive frühkindliche Bildung".
"Die Reallabore des KIT ermöglichen es, Bürgerinnen und Bürger bei Lösungen für wichtige Zukunftsfragen mitreden zu lassen. Mit seinen Reallaboren bezieht das KIT die Menschen in Forschung und Entwicklung ein. Gemeinsam werden neue Technologien für große Transformationsthemen wie hier in der Robotik erprobt“, so Professor Thomas Hirth. Das Reallabor Robotische KI wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg im Zuge der Digitalisierungsstrategie des Landes "digital@bw" mit 800.000 Euro gefördert.
Hier erfahren Sie mehr über das Reallabor Robotische KI am KIT:
Herzlichen Dank an die Helga und Wolfgang Gaul Stiftung für diese wunderbare Unterstützung schon der Allerkleinsten!
Die Eheleute Helga und Professor Dr. Wolfgang Gaul möchten einen Beitrag leisten zur Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie zur Unterstützung betreuungsbedürftiger Personen. Aus diesem Grund haben sie 2001 die Helga und Wolfgang Gaul Stiftung eingerichtet. Zweck der Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung, insbesondere in den Bereichen Informatik, Mathematik und Wirtschaftswissenschaften, die Förderung hilfsbedürftiger Personen sowie mildtätiger Zwecke im Sinne des § 53 AO.
Die „Helga und Wolfgang Gaul Stiftung“ wird seit Februar 2018 treuhänderisch von der KIT-Stiftung verwaltet. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Geschäftsstelle Stiftungen.